Ratgeber Spülkästen

Ratgeber Spülkästen

Ein Spülkasten ist eine Vorrichtung bei modernen Toiletten, die dazu dient, Ausscheidungen in die Kanalisation zu befördern. Welche unterschiedlichen WC-Kästen es gibt, wie Sie mit der richtigen Toilettenspülung Ihren Wasserverbrauch drastisch reduzieren und somit Geld sparen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

1. Spülkasten-Modelle

Generell wird zwischen Unterputz- und Aufputz-Spülkästen differenziert. Die Unterschiede erfahren Sie im Folgenden.

Unterputz-Spülkasten

Unterputz-Spülkasten

  • „Unsichtbarer Spülkasten“, verschwindet hinter einer Trockenverkleidung oder Mauer (Nassbauweise)
  • Moderne und ansprechende Optik
  • Montage mittels Vorwandelement
  • Betätigungsplatte dient gleichzeitig als Deckel

Nachteile: Montage in der Regel nur durch Installateur durchführbar, kostenintensiv


Aufputz-Spülkasten

Aufputz-Spülkasten

  • Klassischer Spülkasten
  • Unauffälliges Design)
  • Vielfältige Möglichkeiten der Anbringung (Wandbefestigung)
  • Unkomplizierte Montage: Keine Eingriffe in die Bausubstanz notwendig
  • Einfache Reinigung
  • Variable Befestigung: In der Regel können die bestehenden Bohrlöcher des alten Spülkastens weiter genutzt werden

Nachteile: Erfordert mehr Raum


Druckspüler

Druckspüler

  • Kein Spülkasten im herkömmlichen Sinn
  • Wasser wird nicht gestaut, sondern bei Betätigung des Spülers unter Druck zur Verfügung gestellt

Nachteile: Hoher Wasserverbrauch und Lautstärke

Toilettenspülungen bestehen in der Regel aus Kunststoff. Für hochwertige WCs finden Sie auch Spülkästen aus Keramik. Bei Unterputz-Spülkästen kann die Betätigungstaste aus unterschiedlichen Materialien bestehen, beispielsweise aus Chrom.

Ein Spülkasten fasst in der Regel zehn Liter. Eine solche Menge wird jedoch nur selten wirklich benötigt, weswegen sich der Griff zu wassersparenden Spülkästen lohnt.

Wassersparende Spülkästen:

  • Spülkasten mit 2-Mengen-Spültechnik (Dual-Spülkasten): Eine solche Toilettenspülung besitzt zwei separate Betätigungstasten, mit denen die Menge des Wassers für den Spülvorgang bestimmt wird. Die einstellbare Wassermenge variiert dabei zwischen drei und neun Litern.
  • Toilettenkäste mit Spülregulierung (Sparspülkasten): Viele Spülkästen besitzen zur Regulierung der Spülung eine sogenannte „STOPP-Taste“. Mit dieser kann der Spülvorgang jederzeit unterbrochen werden.

Mehr darüber, wie viel Geld Sie mit einem neuen Spülkasten sparen können, erfahren Sie in Kapitel 3.

2. Montage von Spülkästen

Die eigenhändige Montage eines WC-Kastens wird Handwerkslaien nicht empfohlen. Vor allem bei Unterputz-Spülkästen erfordert die Anbringung Fachwissen und sollte deshalb nach Möglichkeit von Installateuren durchgeführt werden. Sollten Sie sich dennoch für die selbstständige Montage entscheiden, sollten Sie die Hinweise des Herstellers zur Installation genau befolgen. Im Folgenden finden Sie eine grobe Anleitung für Aufputz-Spülkästen.

Hinweis: Verbindungsstücke wie Spülrohrbogen und Anschlussrohre sind in der Regel genormt und oftmals bereits im Lieferumfang enthalten. Auch bezüglich des Wasseranschlusses müssen Sie sich keine Gedanken machen: ein Spülkasten besitzt einen dreiseitigen Wasseranschluss, sodass er je nach Position des Anschlusses links, rechts oder mittig angeschlossen werden kann.

Benötigtes Werkzeug:

Wasserpumpenzange, Schraubendreher, Bohrmaschine, Gabelschlüssel.

Montage in 10 Schritten:

  1. Im ersten Schritt sollte die Wasserzufuhr über den Haupthahn unterbrochen und das restliche Wasser aus dem alten Spülkasten entfernt werden.
  2. Im nächsten Schritt muss der neue Kasten den Herstellerangaben entsprechend zusammengebaut werden.
  3. Demontieren Sie den alten Spülkasten, indem Sie das Verbindungsrohr zur Wasserzufuhr und das Spülrohr abziehen, welches in das WC reicht. Jetzt kann der Kasten aus seiner Halterung gelöst werden.
  4. Bringen Sie die Halterungen für den WC-Kasten an. (Hinweis: Das ist nur dann notwendig, wenn die Abmessungen sich von der alten Toilettenspülung unterscheiden.)
  5. Hängen Sie nun den neuen Spülkasten in die Halterung und schneiden Sie das neue Spülrohr (falls notwendig) auf die gewünschte Länge zurecht.
  6. Befestigen Sie die Dichtungen an dem Spülrohr und stecken Sie dieses an die vorgesehene Stelle im WC. Drehen Sie anschließend die Übermuttern fest, um die Spülung abzudichten.
  7. Montieren Sie die Wasserzufuhr.
  8. Öffnen Sie das Ventil und überprüfen Sie die Dichtigkeit der Konstruktion.
  9. Stellen Sie im nächsten Schritt mittels des Schwimmers die richtige Wasserzufuhr ein. Diese ist erreicht, wenn das Wasser nicht nachläuft, obwohl der Kasten bereits gefüllt ist.
  10. Setzen Sie den Deckel auf den Toilettenspül-Kasten.

3. Wasser sparen mit einem Spülkasten

Neben der Dusche ist die Toilette der größte Wasserverbraucher im Haushalt. Bis zu einem Drittel des täglichen Wasserverbrauchs ist auf die Spülung zurückzuführen. Ältere Spülkästen verbrauchen etwa neun Liter pro Spülgang und damit deutlich mehr als aktuelle Modelle wie beispielsweise von Geberit. Nicht nur aus Umweltaspekten, sondern auch aus finanziellen Gründen lohnt sich der Umstieg auf einen wassersparenden Spülkasten.

Wasserverbrauch durch Toilettenspülung in einem 4-Personen-Haushalt Wasserverbrauch durch Toilettenspülung in einem 4-Personen-Haushalt (ungefähre Angaben)

Bei einem Wasserpreis von durchschnittlich 0,2 Cent pro Liter ergibt sich daraus eine jährliche Ersparnis von bis zu 70 Euro. Die Anschaffung eines wassersparenden Spülkastens lohnt sich langfristig auch wegen der jährlich steigenden Kosten für Trinkwasser.

Exkurs Brauchwasseranlage:

Mit Hilfe eines Hauswasserwerkes lässt sich die Toilettenspülung in eine Regenwassernutzungsanlage integrieren. Eine Zisterne sammelt das Regenwasser, welches gefiltert und an die Versorgungstellen weitergeleitet wird. So lässt sich der Verbrauch von Trinkwasser durch Toilettenspülungen um bis zu 100 Prozent reduzieren.Aufgrund der hohen Anschaffungskosten und der Wartungsintensität ist eine Brauchwasseranlage nicht für alle Haushalte empfehlenswert.

4. Toilettenspülung reinigen und entkalken

Wenn nur noch wenig oder gar kein Wasser vom Spülkasten in die Toilette läuft, kann dies an einer Verkalkung im Spülkasten liegen*. Aber auch Sand und Algen können sich im Spülkasten im Laufe der Zeit ablagern. Einfache Hausmittel können hier Abhilfe schaffen.

*Kalk entsteht normalerweise durch das Verdampfen von heißem Wasser. Da dies bei einem Spülkasten in der Regel nicht der Fall ist, ist die Entkalkung des Spülkastens nur in Regionen mit sehr kalkhaltigem Wasser notwendig.

  1. Für die Entkalkung beziehungsweise Reinigung eignen sich Hausmittel wie Essigessenz oder Zitronensäure sowie herkömmliche Entkalker.
  2. Öffnen Sie die Abdeckung des Spülkastens. Bei Unterputz-Toilettenspülungen befindet sich die Öffnung hinter der Betätigungstaste.
  3. Bauen Sie alle losen Teile wie Schwimmer etc. aus dem Spülkasten aus und legen Sie sie über Nacht in die Entkalkerlösung.
  4. Füllen Sie das Reinigungsmittel in den Spülkasten und lassen Sie diese ebenfalls einen Tag lang einwirken.
  5. Bauen Sie alle beweglichen Teile wieder ein und spülen Sie den Kasten einige Male durch.

Wenn Sie den Kasten bereits auseinander gebaut haben, sollten Sie ebenfalls alle Dichtungen überprüfen. Sind diese porös, müssen sie ausgetauscht werden, da ansonsten der Wasserzufluss unterbrochen werden kann.

5. FAQ

  • Wie mindere ich den Trinkwasserverbrauch meiner Toilettenspülung?

    In jedem Spülkasten befindet sich ein Schwimmer, der angibt, wann die Wasserzufuhr abgeschaltet werden soll. Dieser lässt sich in der Regel mittels Schraube oder Drehrad in der Höhe verstellen. Drehen Sie den Schwimmer weiter nach unten, läuft weniger Wasser in den Kasten und der Verbrauch reduziert sich.

    Hinweis: Vermindern Sie Ihren Wasserverbrauch auf ein sinnvolles Maß. Denn es sollte stets bedacht werden, dass für eine reibungslose Funktion des Abwassersystems eine gewisse Menge an Wasser erforderlich ist. Bei der Verwendung von zu wenig Wasser kann es zu Verstopfungen kommen.

  • Was kann ich tun, wenn Wasser aus dem Spülkasten läuft?

    Wenn Wasser aus dem Spülkasten läuft, ist häufig eine defekte Dichtung oder ein Ventil an der Wasserzufuhr die Ursache. Der Spülkasten gibt in diesem Fall laufend frisches Wasser ab, sodass bis zu 20 Liter die Stunde unverbraucht in der Kanalisation geleitet werden. Wird die Dichtung nicht repariert oder ausgetauscht, kann das Kosten von bis zu 850 Euro verursachen. Eine regelmäßige Kontrolle und die Reinigung des Kastens sind deswegen sehr zu empfehlen.

  • Was kann ich gegen Kalk im Spülkasten tun?

    Auch wenn Kalk normalerweise nur beim Verdampfen von Wasser entsteht, kann es in Gegenden mit sehr kalkhaltigem Wasser dennoch zu Ablagerungen kommen. Um keine Schäden an Dichtungen oder Ventilen zu verursachen, sollten Sie Essig- oder Zitronensäurelösung in das Wasser im Kasten geben und über Nacht einwirken lassen.

  • Warum läuft der Spülkasten nur langsam voll?

    Wenn es lange dauert, bis der Spülkasten vollgelaufen ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass das Einlassventil nicht vollständig öffnet. Ursache dafür sind häufig Verschmutzungen oder Kalkablagerungen. Reinigen Sie den Spülkasten wie in Kapitel 4 beschrieben. Hilft das nicht, ist die Anschaffung eines neuen Einlassautomatens notwendig.

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